Die größte niederländische Carsharing-Plattform, WeGo, hat nun auch in Deutschland großen Erfolg. Sowohl in Deutschland als auch in den Niederlanden erfreut sich Corporate Carsharing steigender Beliebtheit. Die Plattform entwickelt sich weiterhin mit „typischen Corporate-Funktionalitäten“, wie es Geschäftsführer Peter de Jong ausdrückt. Mit der WeGo-Plattform können Firmenflotten, insbesondere Autos und Fahrräder, für die gemeinsame Nutzung „sharing-tauglich“ gemacht werden. Unterschiedliche Nutzergruppen können mit individuellen Rechten ausgestattet und Fahrten können über entsprechende Kostenstellen abgerechnet werden. Die Plattform ist mit der HR-Software verknüpft und ermöglicht eine Anmeldung über das Single Sign-On Authentifizierungsverfahren. „Letztendlich zählt unser Service am Ende des Tages.“
Gemäß jüngsten Untersuchungen des niederländischen Fremdenverkehrsverbandes „ANWB“ würden 66 Prozent der Geschäftsinhaber ihre firmeneigene Fahrzeugflotte gerne für Corporate Carsharing zur Verfügung stellen. „Die steigenden Kosten für den Fahrzeugbesitz, bei dem die Fahrzeuge oft 95 Prozent der Zeit ungenutzt bleiben, Parkplatzprobleme in städtischen Gebieten, die Erreichbarkeit und der zunehmende Fokus auf Nachhaltigkeit sind allesamt legitime Gründe, warum Arbeitgeber über Corporate Carsharing nachdenken sollten“, erklärt Ido Wentink, Business Development Direktor von WeGo B.V. in den Niederlanden. „Der große Unterschied zu vor ein paar Jahren ist, dass heutzutage Arbeitnehmer aktiv nach Shared Mobility Angeboten suchen. Unternehmen, die wir vor Ort besuchen, zeigen, dass die Akzeptanz für Corporate Carsharing zunimmt. Aufgrund der ständig steigenden Kosten verzichten Mitarbeiter vermehrt auf Leasingfahrzeuge. Für geschäftliche Mobilität greifen sie, sofern vorhanden, gerne auf Elektrofahrzeuge zurück. Arbeitnehmer in den Niederlanden erwarten von ihren Arbeitgebern Corporate Carsharing-Angebote, die auch privat genutzt werden können und zu einem erschwinglichen Tarif angeboten werden.“
Um das Carsharing mit Sharing- oder Pool-Fahrzeugen so einfach wie möglich zu gestalten, hat WeGo in den letzten Jahren intensiv daran gearbeitet, den „operativen Prozess“ optimal zu gestalten. Wie De Jong in einem früheren Interview mit Fleet & Lease erklärte, liegt der Fokus beim Carsharing nicht nur auf der Technologie, sondern vor allem auf den Nutzern. „Die Nutzung eines Carsharing-Fahrzeugs sollte genauso einfach sein wie die Nutzung eines eigenen Autos, vielleicht sogar einfacher. Wer möchte noch einen physischen Schlüssel, wenn man das Auto oder Fahrrad mit einer App nutzen kann? Aus diesem Grund haben wir bei WeGo rund um die Uhr einen Helpdesk für alle möglichen aufkommenden Fragen eingerichtet. Diese Support-Service ist von enormer Bedeutung, was manchmal vernachlässigt wird. Und natürlich muss der gesamte Prozess sorgfältig eingerichtet werden. Wer hat Zugang zu welchen Fahrzeugen? Welche Tarife gelten für geschäftliche und welche für private Nutzung? Wer sind die Administratoren und welche Rechte haben sie in der Backoffice-Umgebung? Wer hat Einsicht in die Service-Level-Agreements und die Datenverarbeitungsverträge, in denen Aspekte wie Datensicherheit geregelt sind? Letzteres ist äußerst wichtig, da wir mit sensiblen Daten arbeiten. Nicht umsonst haben wir die ISO 27001-Zertifizierung erhalten.“
Vor Kurzem hat WeGo eine Integration zwischen der niederländischen ERP-Software AFAS und der WeGo-Plattform entwickelt. Dadurch wird ein schneller und sicherer Austausch von Mitarbeiterdaten zwischen AFAS und WeGo ermöglicht, was eine doppelte Verwaltung überflüssig macht. Viele Unternehmen und Organisationen nutzen die AFAS-Software zur Erfassung, Speicherung und Verwaltung von Daten, einschließlich Mitarbeiterdaten. Bereits seit einiger Zeit besteht eine ähnliche Verbindung zwischen WeGo und CarWise, einer Software speziell für den Autovermietungsmarkt. Für die Zukunft sind weitere solcher Geschäftsverbindungen geplant.
„In naher Zukunft wird für alle Kunden ein CO2-Emissions Reporting eingeführt. Ab dem nächsten Jahr wird dies für (niederländische) Arbeitgeber verpflichtend sein, daher werden wir uns darum kümmern. Die erforderlichen Daten haben wir bereits zur Verfügung. Zusätzlich werden den Kunden zunehmend Nutzungsdaten über Business Intelligence-Tools (kurz BI-Tools) zur Verfügung gestellt. Dies ermöglicht Arbeitgebern so viele Erkenntnisse, dass die Nutzung der Fahrzeugflotte aktiv gesteuert werden kann. Mithilfe dieser BI-Tools können Berichte erstellt werden, die für Arbeitgeber am relevantesten sind. In diesem Prozess unterstützen wir gerne“, sagte De Jong.
Der Fokus liegt nun auf Corporate Carsharing, bei dem WeGo nicht die Fahrzeuge selbst bereitstellt, sondern nur die Plattform. Dies ermöglicht es WeGo, für eine breite Palette von Kunden zu arbeiten, darunter Unternehmen sowie große Gemeinden wie Amsterdam, Den Haag und Rotterdam. Auch die Automobilbranche zählt zu den Kunden. Die anfängliche Befürchtung, dass Shared Cars herkömmliche Autos ersetzen würden, ist mittlerweile überwunden. Stattdessen wird geteilte Mobilität als willkommene Ergänzung für Autohäuser und Leasingfirmen angesehen. Mit der WeGo-Technologie können diese nun die Anfragen von Geschäftskunden erfüllen. Ein wichtiger Treiber dafür ist die Hybridarbeit. Interessanterweise beschleunigen die Knappheit und die langen Lieferzeiten von Autos auch die Akzeptanz von Carsharing, wie De Jong feststellt. „Wenn keine Autos geliefert werden können, dann teilen wir eben die vorhandenen Autos.“
Wentink betont weiter, dass Nachhaltigkeit nach wie vor ein wichtiger Faktor ist, um Mobility Sharing in einer Organisation zu etablieren. Im letzten Monat hat die niederländische Pflegeorganisation „Careyn“ beispielsweise 150 elektrische Leihfahrräder in Betrieb genommen, die von den Pflegekräften genutzt werden, um ihre Kunden zu Hause zu besuchen. Careyn ist die erste Gesundheitsorganisation in den Niederlanden, die eine so große Flotte von Leihfahrrädern besitzt. WeGo hat die Sharing-Plattform eingerichtet. Shared Mobility ist besonders interessant für Organisationen, in denen die Mitarbeiter täglich mit verschiedenen Fahrzeugen fahren, die nicht an eine bestimmte Person gebunden sind. Dies trifft definitiv auf Einrichtungen im Gesundheitswesen, Kommunen/Regierungen, Wohnungsbaugesellschaften und Arbeitsagenturen zu.
Auch in Unternehmen gibt es verschiedene Situationen, in denen Fahrzeuge von mehreren Kollegen genutzt werden. Häufig wird den Mitarbeitern solcher Organisationen die Möglichkeit geboten, den Fuhrpark auch privat zu nutzen. Dies stellt für die Arbeitgeber einen attraktiven Zusatznutzen dar. Mitarbeiter, die noch kein Elektroauto besitzen, können dennoch elektrisch fahren. Dadurch kann der oft veraltete private PKW aussortiert werden und die Mobilitätskosten für den Mitarbeiter werden reduziert. Arbeitgeber haben die Möglichkeit, einer großen Gruppe von Menschen nachhaltige Mobilität anzubieten, auch denen, die es sich bisher noch nicht leisten können. Gleichzeitig kann der Fuhrpark in den Niederlanden verjüngt und elektrifiziert werden, während der Bedarf an Parkplätzen reduziert wird. Wentink betont: „Letztendlich ist WeGo mehr als bereit, dies zu ermöglichen.“
WeGo ist nicht nur in Deutschland, sondern auch in der Schweiz und in Österreich aktiv. Zusätzlich erfolgte ein rascher Start in den USA, sogar früher als von Peter de Jong persönlich erwartet. Eine Vielzahl bedeutender Regierungsorganisationen hat ihre Flotten durch die Nutzung der WeGo-Technologie für Shared Mobility Projekte bereitgestellt, ähnlich wie es auch die Gemeinden hier in den Niederlanden anbieten. De Jong betont: „Der entscheidende Unterschied besteht darin, dass hier die Größenordnung um den Faktor 10 größer ist und der Kunde über eine eigene Organisation für Shared-Car-Services verfügt.“ Das Vereinigte Königreich und Polen stehen als nächste Länder auf unserer Liste“.
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